"Friede über den Wassern"
Musikalische
Bilder des Friedens in einer turbulenten Zeit
Das
Kernstück unseres heutigen Programms ist das Werk, Proverbs
(die Sprüche Salomos), von unserem Kollegen James Schar. James ist
Komponist, Arrangeur und Dirigent und natürlich auch unser
ausgezeichneter Pianist und Organist. Wir sind außerordentlich erfreut,
heute Abend die Premiere dieses wundervollen und
persönlich bedeutungsvollen Werkes geben zu dürfen.
Proverbs ist Dr. Jim Howard gewidmet, einem Freund und Chorsängerkollegen von
James, der in der American
Community Chapel, Darmstadt sang, wo James für viele Jahre Organist und
Leiter des Chores war. Dr. Howard hat sich aktiv um Obdachlose gekümmert
und war auch in zahlreichen anderen ehrenamtlichen Organisationen tätig.
Nicht zuletzt deshalb war er außerordentlich beliebt bei vielen Freunden
und Kollegen. Er starb vor einigen Jahren nach einer schweren Krankheit.
Er mochte die Proverbs aus dem 20ten Buch des Alten Testaments der
protestantischen Bibel besonders gerne (Sprüche Salomos).
Diejenigen unter uns, die Jim kannten, freuen sich sehr, sich
heute mit diesem wunderbaren Werk an ihn zu erinnern. Das Gefühl des
Friedens, dargestellt durch die minimalistische harmonische Bewegung im
ersten Satz der Proverbs
kontrastiert mit der Lebendigkeit der Fuge im dritten Satz um dann im
vierten Satz wieder zurückzukehren in eine angenehm sanfte Einfachheit
in dem Stück „Trust in the Lord“.
Das
Thema des Friedens erscheint öfter im heutigen Programm, besonders das
Bild der stillen Gewässer als Metapher für den Frieden. Im Programm
sind drei viktorianische Werke, von Sir George Elvey, S. S. Wesley und
Phillip P. Bliss, die den Frieden sehr unterschiedlich beschreiben. Bei
Elvey z.B. den Frieden für Jerusalem (nach dem wir uns alle sehnen).
Das
heutige Gedicht ist ein Auszug eines längeren Gedichtes namens Streams
(Ströme) des Poeten Wystan Hugh (W.H.) Auden (1907-1973). Er wurde zwar
in Shropshire in England geboren, war aber Anglo-Amerikaner. Der
hundertste Jahrestag seines Geburtstages war am 13. Februar dieses
Jahres. Auden war einer der strahlendsten Stars in einer Gruppe von
Poeten zu der auch die Poeten Louis MacNiece, T.S. Eliot und Stephen
Spender gehörten sowie der Novellist Christopher Isherwood.
Das
Orgelwerk des heutigen Abends ist ein Satz aus dem 22ten Buch des
protestantischen Alten Testaments, den Sprüchen des Salomo:
„Wie gerecht und freundlich bist Du“.
Dieses Orgelwerk stammt aus Marcel Dupres Vêpres des Fêtes du
Commun de la Sainte-Vierge (1919),
und ist eine Improvisation, die mit Gesängen alterniert in einer
rituellen Vertonung. Die Texte aus den Sprüchen Salomos wurden in Vêpres
benutzt, um die Verbindung Christi mit der Kirche darzustellen.
Das
Arrangement des 23. Psalms, das wir heute Abend singen, ist von Howard
Goodall, ein sehr produktiver Komponist choraler und instrumentaler
Musik, der auch viele Werke für Film und Fernsehen geschrieben hat.
Dieses Stück wurde als Thema für eine Comedyserie des britischen
Fernsehens namens „Der Vikar von Dibley“ benutzt. Wir führen es in
voller Länge auf, als eine wunderschöne Vertonung, die für sich
spricht.
Wir
beenden das Programm mit einer Auswahl traditioneller amerikanischer Stücke
verschiedener Arrangeure, unter anderem auch unserem bereits oben erwähnten
James Schar.
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